Ein Beitrag von Lea Meincke und Mareike Oldörp
Eine der Besonderheiten des Naturschutzgebietes Wittenbergener Heide ist die Heidelandschaft, die in ihrer Entstehung durch den Menschen geprägt ist.
Ursprünglich waren Heidelandschaften an natürlichen waldfreien Gebieten wie Dünen oder Mooren zu finden. Die typischen Heidelandschaften entstanden erst durch die Einwirkung des Menschen, da diese Weideflächen für ihr Vieh benötigten und den Wald rodeten. Besonders durch das Abbrennen des Waldes wurde dieser zurückgedrängt, auf den abgebrannten Flächen wuchs das Heidekraut besonders gut, denn die Samen überlebten den Brand unter der Erde. Die entstandenen Flächen waren die idealen Weidegebiete für das Vieh der Heidebauern.
Die Heideböden sind charakterisiert durch besonders nährstoffarmen Boden. Daher wurden die Flächen nur für die Viehhaltung genutzt, da Ackerbau zu viele Anstrengungen erfordert hätte.
Die Entstehung der Heide
Damit die Heidebauern neben Viehzucht auch Ackerbau betreiben konnten, mussten sie die wenigen Nährstoffe auf kleinen Ackerflächen konzentrieren. Dies geschah ab dem Mittelalter durch das sogenannte „Plaggen“: Dabei wird der Oberboden inkl. Vegetation und Wurzelbereich entfernt. Die abgetragenen Plaggen wurden von den Menschen als Streu für die Ställe verwendet, welches wiederum mit dem Kot der Tiere als Dünger auf die Ackerflächen gebracht wurde. Dadurch wurde die Regenerationskraft der Heideböden weiter erschöpft, was zur weiteren Ausbreitung des Heidekrauts beitrug.
Durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die traditionelle Landwirtschaft immer weiter zurückgedrängt und die Heidebauern beanspruchten die Flächen nicht mehr so intensiv. Die Heidelandschaft, die um 1800 ihre größte Ausdehnung in Europa hatte, geht immer weiter zurück, da sie nur durch den Eingriff des Menschen erhalten werden kann.
Die Wittenbergener Heide
Quellen:
www.planet-wissen.de/heidelandschaften
www.naturpark-lueneburger-heide.de